Kloster Schussenried

Busausflug zum Kloster Schussenried und zum Museumsdorf Kürnbach am 1. Juni 2025

Das Kloster wurde 1183 vom Prämonstratenserorden gegründet. Die Prämonstratenser galten in vielen Bereichen als Pioniere des technischen Fortschritts. Ende des 15. Jahrhunderts verfügte Kloster Schussenried schon über ein größeres Klostergebiet und wurde unter die Reichsabteien aufgenommen. Damit unterstand es direkt dem Kaiser. Sein jeweiliger Abt hatte den Rang eines Fürsten, der auch über Leben und Tod richtete. Kloster Schussenried war nicht nur eine Gemeinschaft von Priestermönchen, sondern damit auch ein Staat – rein zahlenmäßig allerdings eher ein Zwergenstaat mit etwas mehr als 3200 Einwohnern, die sich auf die umliegenden Dörfer verteilten. Über die Jahrhunderte wurde die Anlage kontinuierlich ausgebaut, bis es 1803 in den Besitz des Herzogtums Württemberg durch die Säkularisation gelangte.

Davon wußte der Führer Wilfried Buck, in der Rolle als Pater Mohr verkleidet, zu berichten.

Kaspar Mohr, 1575 in Busenberg geboren, war er schon jung in den Prämonstratenserorden eingetreten. Nach einem ersten Unterricht in der Dorfschule von Hochdorf besuchte Kaspar Mohr die Klosterschule von Schussenried, wo er von dem Prior Michael Mohr, seinem Onkel, gefördert wurde. Er war für sein besonderes Interesse an den Naturwissenschaften bekannt und ausgesprochen handwerklich begabt, ein echter Tüftler. Er soll sich ein Uhrwerk und ein Orgelwerk gebaut haben. Er wirkte im Kloster Schussenried als Chorherr und (zeitweise) dort Prior (Stellvertreter des Abts). Er studierte an der Universität in Freiburg, Rom und Perugia und erhielt einen Doktor der Theologie. Nachdem er nach Schussenried zurückkehrt war, soll er in seiner Freizeit einen Flugapparat aus federnbesetzten Flügeln gebaut haben. Seine Absicht war, daß die PAter mit dem Gerät in die umliegenden Gemeinden zum Dienst hätten fliegen können. Aber sein erster Flugversuch aus dem Dormitorium im 3. Stockwerk des (alten) Klosters endete mit einer Bruchlandung im Klostergarten. Die Pater mußten weiter zu Fuß laufen. Pater Mohr starb 1625 während eines Kuraufenthalts in Jebenhausen und wurde in Rechberghausen beerdigt.

Bibliothekssaal Schussenried

Das Prunktstück ist aber der erst im 18. Jahrhundert im Barockstil gestaltete Bibliothekssaal im "neuen Kloster", ein echtes Juvel. Schon damals wurde von überbordende Baukosten berichtet, die am Ende dazu führten, daß der geplante Klosterneubau nicht mehr zu Ende geführt werden konnte.

Der mit Skulpturen, Stuck und Malereien prächtig ausgestattete Lesesaal war 1766 von dem Stuckateur Fidelis Sporer und dem Maler Franz Georg Hermann geschaffen worden. Die Deckengemälde beschreiben in ihrer Bilderschrift Szenen aus der Bibel und gehen auch auf die Irrlehren anderer Religionen und Glaubensrichtungen ein. Allein um alle diese Details erklärt zu bekommen, bedarf es einen längeren Aufenthalts; das hätte aber den zur Verfügung stehenden Zeitrahmen bei Weitem gesprengt.

Derzeit findet in den anderen Räumen des Klosters eine Landesausstellung zum Thema "500 Jahre Bauernkriege" statt. 

Zu diesem nach 500 Jahren wiederkehrenden Ereignis hatten sich für drei Tage ein Haufen historischer Landsknechte im Museumsdorf Kürnbach versammelt, die dort Szenen aus der damaligern Zeit nachstellten. Männer in historischer Bekleidung ließen mit Schwarzpulver geladene Mörser knallen und man redete sich auch im altdeutschen Dialekt an. Zünftig wurde in Leinzelten übernachtet und kräftig die Humpen geschwenkt. Manches mittelalterliches Handwerk wurde vorgeführt und die entstandenen Produkte gab es auch zum Kaufen.

500 Jahre Bauernkrieg Kürnbach Spektakel  Landknechts Detail

 

 

 

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