Im Gespräch mit Heike Gäbler erzählte sie vom Entstehen ihres Buches, dass eigentlich als eine Veröffentlichung Walter Trefz Erzählungen rund um den Wald vom Verlag geplant worden war und laß ein paar Episoden aus seinem bewegten Leben vor. Musikalisch untermalt wurde der Abend von Freddie Heselschwerth mit klassischen Stücken auf der Gitarre.
Annette Rieger erzählte vom tragischen Anfang ihres Buchprojektes, das Niemand beim Verlag so erwartet hatte. Die Niederschrift von Walter Trefz Erzählungen hatte gerade beginnen sollen, als er am 29. Juli 2021 mit seinem Wagen am Abend auf der B28a bei Dornstetten tödlich verunglückte. Walter Trefz war bekannt, dass er so lebendig erzählen und mit seiner Weise Menschen mitnehmen und begeistern konnte. Aus ihren Aufzeichnungen der schon geführten Gespräche mit Walter Trefz ist daraus eine Biografie entstanden, die diesen besonderen Menschen versucht zu beschreiben, für den sein Beruf als Förster und staatlicher Beamter viel mehr war; es war eine lebenslange Berufung, sich um den Wald rund um den Kniebis zu kümmern.
Die rund siebzig Besucher lauschten den vorgetragenen Geschichten, wie der von den Kulturfrauen, die den Wald nach dem Krieg wieder aufforsteten, und ihrem Tratsch über Männer und Quelle Katalogen, den Walter dabei zu Ohren kam, kalte Arbeitstage am schneebedeckten Kniebis, dem Balzruf des scheuen Auerhahns, Auseinandersetzungen mit den Vorgesetzten, die nur in ihren warmen Amtsstuben hockten und nicht glauben wollten, dass der Wald vor ihrer Haustür starb, verursacht vom sauren, schwefelhaltigen Regen, der aus den Abgasen der Industrie und dem Verkehr in den Siebzigern und Achtzigern über den Schwarzwald gefallen war. Walter Trefz hat immer wieder gemahnt und gewarnt und sich aktiv für eine angepaßte Forstwirtschaft stark gemacht. Nach den durch den Orkan Lothar verursachten immensen Schäden am Schwarzwälder Staatswald hatten dann die verantwortlichen Politiker in der Regierung endlich begriffen, dass die von Walter Trefz und Anderen geforderten Maßnahmen unmittelbar umgesetzt werden mußten, bevor aus dem Schwarzwald eine versteppte Bergkette geworden wäre.
Heute hilft der entstandene Nationalpark Nordschwarzwald die Diversität der Natur im Wald wieder herzustellen, die in den letzten Jahren in der Region verloren gegangen war. „Der Wald braucht Ruhe, die Natur muß sich selbst überlassen bleiben. Die Vielfalt der Pflanzen bedingt ja wieder Vielfalt von Tieren“, hatte Walter Trefz gesagt, der über die komplexen Vorgänge so viel wußte, die einen Wald gesund hielten.
Das Publikum bedankte sich für den interessanten Abend mit großem Applaus. Das Buch ist erhältlich beim Kröner Verlag.